Berlin, 14. März 2023. Der Deutsche Schmerz- und Palliativtag 2023 findet vom 14. bis 18. März unter dem Titel „Individualisierung statt Standardisierung“ statt. „Die Hausärztinnen und Hausärzte sowie Palliativmediziner mit Weiterbildung Homöopathie sind auch in Hospizen tätig. Wichtig ist ein ausgewogenes und auf den jeweiligen Menschen abgestimmtes Konzept für seine letzte Lebenszeit. Dazu gehört ein gut abgestimmtes Team von Arzt/Ärztin, Pflegende, Ehrenamtliche und den Angehörigen, um den Wünschen und dem freien Willen des Sterbenden gerecht zu werden. Somit haben wir als Ärztinnen und Ärzte auch den Anspruch am Lebensende eine integrative Palliativmedizin zu gewährleisten“, sagt Dr. med. Michaela Geiger, 1. Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ).
Die Behandlung am Lebensende gestaltet sich häufig schwierig. Aufgrund langjährig chronischer Erkrankung und Multimorbidität werden Patienten häufig mit einer Vielzahl von konventionellen Medikamenten behandelt. Trotzdem kommt es immer wieder zu schwierig zu behandelnden Situationen, Therapieresistenz oder -müdigkeit. Gerade hier bietet die Homöopathie mit ihrem ganzheitlichen Ansatz eine wirksame ergänzende Behandlungsmöglichkeit. Insbesondere können psychische Symptome wie Ängste, Kummer oder Unruhe, aber auch körperliche Symptome wie Schmerzen, Atemnot, Übelkeit sehr gut positiv beeinflusst werden.
Ähnlich wie die Palliativmedizin hat auch die Homöopathie den Anspruch, Symptome zu erleichtern und ein bewusstes Sterben zu ermöglichen. Die homöopathische Begleitbehandlung besticht dabei vor allem durch ihren ganzheitlichen, individuellen Behandlungsansatz.
Das DZVhÄ-Homöopathie-Zertifikat Palliativmedizin
Der DZVhÄ bietet seit 2021 ein Homöopathie-Zertifikat Palliativmedizin an. Die Fortbildung richtet sich an Palliativmediziner/-innen und auch an palliativmedizinisches Fachpersonal der stationären oder ambulanten Palliativversorgung. Das Curriculum umfasst einen Ausbildungsumfang von 100 Stunden.
Ramona Glaß, Ärztin für Allgemeinmedizin und 2. Vorsitzende des DZVhÄ-Landesverbandes NRW, hat dieses Curriculum mit entwickelt: „Die Homöopathie bietet eine große Auswahl an unterschiedlichen Arzneimitteln für ein großes Spektrum der am Lebensende beobachtbaren Symptomenkomplexe. Ihr Anspruch ist dabei ein ganzheitlicher, individueller Therapieansatz mit dem Ziel der Symptomenlinderung – im Sinne von Cicely Saunders: Den Tagen mehr Leben zu geben. In diesem Sinne wurde das Konzept des Curriculums Homöopathie in der Palliativmedizin erstellt.“
Deutscher Ärztekongress für Homöopathie, 18.-20. Mai 2023: Homöopathie am Beginn und Ende des Lebens
In der Geriatrie kann die Homöopathie als Bestandteil eines integrativen Behandlungskonzepts ebenso große Dienste leisten wie in der Palliativmedizin, bei der es vor allem um eine Linderung nicht nur körperlicher, sondern auch psychischer Symptome wie Angst, innere Unruhe oder Verzweiflung geht. Dieser Kongress soll die Bedeutung der Homöopathie als Bestandteil des Gesamtkonzeptes einer individualisierten integrativen Medizin in diesen beiden, besonders vulnerablen Lebensphasen beleuchten.
– Informationen und Anmeldung: DZVhÄ-Kongress
– Interview mit Dr. med. Claudia Levin: Homöopathie in der Palliativmedizin
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