Die Wirksamkeit der Homöopathie gilt als belegt und damit kann die Homöopathie sich nach den Kriterien der Evidenz-basierten-Medizin (EbM) als wissenschaftsbasierte Medizin bezeichnen. In dem kürzlich erschienenen Konsenspapier von 10 Professoren zur medizinischen Versorgung mit Homöopathie sagt Prof. Dr. med. André-Michael Beer, Direktor der Klinik für Naturheilkunde der Klinik Blankenstein, Ruhr-Universität Bochum:

„Es liegen genügend aussagekräftige Studien für akute und chronische Erkrankungen vor, die eine Wirksamkeit der homöopathischen Therapie im Placebo Vergleich belegen und die in wissenschaftlichen hochrangigen Zeitschriften publiziert sind. Zudem bestätigt die ärztliche Erfahrung jeden Tag aufs Neue, dass wir es nicht mit einem Placebo zu tun haben.“

Noch nicht entschlüsselt ist, auf welchem Wege die Homöopathie wirkt. Der Wirkmechanismus ist eine wissenschaftliche Herausforderung, an der geforscht wird.

Beispiele aus verschieden Forschungsrichtungen

Klinische Forschung

  • In der 2021 verabschiedeten S3 Leitlinie Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen PatientInnen wird der Homöopathie von der AWMF, der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, ein Evidenz-Level 2b bescheinigt (Pressemitteilung vom 26.07.2021).
    • Es liegen Daten aus einer RCT zum Einsatz von klassischer Homöopathie vor. …aufgrund der stark positiven Ergebnisse dieser Studie [kann] der Einsatz von klassischer Homöopathie (Erstanamnese in Kombination mit individueller Mittelverschreibung) zur Verbesserung der Lebensqualität bei onkologischen Patienten zusätzlich zur Tumortherapie erwogen werden.“  Weitere Informationen.
  • Das prämenstruelle Syndrom (PMS) betrifft viele Frauen und verursacht Symptome wie Unterleibsschmerzen, Schlaflosigkeit, Angstzustände und Reizbarkeit vor der Menstruation. Eine aktuelle randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie, untersuchte die Wirksamkeit von individuell verschriebenen homöopathischen Arzneimitteln
    • Die Frauen in der Homöopathiegruppe nahmen während der Behandlungsphase signifikant weniger konventionelle Medikamente ein als die in der Placebogruppe (p=0,043). Die Zahl der von den Frauen während der Behandlungsphase gemeldeten Krankheitstage war in der Homöopathiegruppe stärker reduziert als in der Placebogruppe (p=0,028). Weitere Informationen.

Versorgungsforschung

  • Versorgungsstudie der Securvita BKK aus dem Jahr 2020. Es wurden die Daten von 15.700 Versicherten, die mindestens drei Jahre lang regelmäßig bei homöopathisch tätigen Kassenärzten in Behandlung waren, ausgewertet. Verglichen wurde diese Gruppe mit Versicherten, die keine Homöopathie in Anspruch nahmen. Das Ergebiss kann sich sehen lassen:
    • Die Homöopathie zeigt im Versorgungsalltag bei ausgewählten Erkrankungen gegenüber rein konventionellen Therapien eine bessere Wirkung und Wirtschaftlichkeit.
    • Kinder erhielten seltener Antibiotika.
    • Die Zahl der Krankenhauseinweisungen bei Erwachsenen mit Depressionen ging im Lauf der homöopathischen Behandlung um 9,8 Prozent zurück. Im Vergleich dazu stiegen die Hospitalisierungen in der konventionell behandelten Vergleichsgruppe um fast 32,6 Prozent.
    • Entsprechend gingen die Arbeitsunfähigkeitszeiten, die durch Depressionen ausgelöst wurden und wirtschaftlich sehr relevant sind, im Verlauf der Homöopathie-Behandlung um 16,8 Prozent zurück. Eine Zusammenfassung lesen Sie hier.
  • Die EPI3-Kohortenstudie aus Frankreich mit 8559 Patientinnen und Patienten, sie wurde in den Jahren 2012 – 2016 erstellt. Homöopathie versus konventionelle Therapie:
    • Krankheiten der oberen Atemwege: 50% weniger Verschreibungen von Antibiotika, Entzündungshemmern und fiebersenkenden Arzneien in homöopathischen Praxen bei ebenbürtigem Therapieerfolg wie in konventionellen Praxen.
    • Erkrankungen des Bewegungsapparate: 50 % weniger Verschreibung nichtsteroidaler Antirheumatika und Schmerzmittel, dabei kein signifikanter Unterschied in den Behandlungsergebnissen nach 12 Monaten.
    • Psychische Störungen: Der Rückgang von Symptomen war in homöopathischen Praxen größer als in konventionellen. Gleichzeitig betrug die Wahrscheinlichkeit  einer Verordnung von Psychopharmaka in der Gruppe der homöopathisch Behandelten weniger als ein Drittel im Vergleich zu konventionell behandelten Patienten. Alle Ergebnisse dieser Studie.

Grundlagenforschung

  • Physiker Prof. Stephan Baumgartner, Universitäten Witten/Herdecke und Basel, forscht seit 25 Jahren in der Grundlagenforschungmit potenzierten Präparaten an Pflanzenzellen. Es handelte sich um eine Reihe von Versuchen mit Wasserlinsen, die entweder mit Arsen in unterschiedlichen Potenzen geschädigt oder nur mit Wasser behandelt wurden. Die wichtigsten Erkenntnisse dieser Studie sind,
    • dass homöopathische Präparate eine Wirkung auf lebende Organismen haben.
    • dass mit Arsen vergiftete Wasserlinsen auf die Behandlung mit homöopathisch zubereitetem Arsen ansprechen.
    • dass die Studie empirische Belege für die Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel, auch in höheren Potenzen, liefert. Weitere Informationen zu dieser Studie.

Zum Weiterlesen

  • Das Homeopathy Research Institute (HRI) bietet auf seiner Webseite viele Informationen zur Homöopathie-Forschung, auch auf Deutsch. Homöopathie Forschung FAQs
  • Wissenschaftliche Gesellschaft für Homöopathie (WissHom) bietet eine Übersicht vieler wissenschaftlicher Veröffentlichungen.