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Video-Statement von Dr. Albrecht: Homöopathie in der hausärztlichen Praxis

Berlin, 17. Juni 2022. Dr. med. Christine Albrecht, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Homöopathie, Akupunktur aus Berlin

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Homöopathie ist eine wunderbare Ergänzung für die Hausarztpraxis. Sie gibt mir die Chance, für die Patienten eine dauerhafte Heilung zu bewirken. Vor allem bei Patienten, bei denen noch eine Regeneration möglich ist, wie z.B. bei entzündlichen, allergischen, psychosomatischen oder funktionellen Erkrankungen. Die Patienten kommen üblicherweise zu einem Vorgespräch, da schaue ich nach den medizinischen Diagnosen, überlege, was die bestmögliche Therapie für sie ist. Wenn nötig, wird nochmal eine konventionelle Diagnostik durchgeführt.  Wenn ich dann überzeugt bin, dass Homöopathie eine sinnvolle Alternative ist, steigen wir in die Behandlung ein. Die Behandlung ist bekannterweise sehr individuell. Ich begebe mich auf die Suche nach dem individuellen homöopathischen Arzneimittel. Konventionelle Arzneimittel werden zunächst weiter genommen, wenn dies nötig ist. Wenn die homöopathischen Arzneien ihren Effekt zeigen, dann kann ich die konventionellen Mittel langsam reduzieren. Unterm Strich habe ich also zwei Methoden für meine Patienten zur Verfügung.

Dr. med. Christine Albrecht

  • Medizinstudium in Berlin
  • 1991 Approbation als Ärztin
  • Ausbildung in Innere Medizin, Chirurgie, Kinderheilkunde, Allgemeinmedizin in verschiedenen Berliner Krankenhäusern und Praxen
  • 1998 Anerkennung als Ärztin für Allgemeinmedizin
  • Seit 1998 hausärztliche Versorgung mit alternativmedizinischem Schwerpunkt in Berlin-Mariendorf.
  • Ab Januar 2008 Praxis in Berlin-Wilmersdorf, Schwerpunkte Homöopathie und Akupunktur
2022-07-14T16:52:52+02:00

Standpunkt: Affront gegen Ärzt:innen mit Zusatzbezeichnung Homöopathie

Berlin, 15. Juni 2022. In einer Hau-Ruck-Aktion haben die Delegierten des Deutschen Ärztetages am 26. Mai 2022 die Homöopathie aus der Musterweiterbildungsordnung (MWBO) der Bundesärztekammer gestrichen. Der Antrag wurde von einer kleinen Gruppe der Delegierten erst am Tag der Abstimmung  eingebracht, eine sachlich-inhaltliche Vorbereitung und Abwägung der Argumente war somit weder erwünscht noch möglich, die Einholung der fachlichen Expertise durch Anhörung von Vertreter:innen der Homöopathie im Vorfeld war nicht erfolgt, ein „audiatur et altera pars“ ganz offenkundig und ohne Rücksicht auf eine Minderheit als überflüssig erachtet worden.

In diesem Zusammenhang sei an den ehemaligen Bundestagspräsidenten  erinnert, der in seiner Abschiedsrede 2017 unter Anderem Folgendes gesagt hat:

„Eine vitale Demokratie ist nicht daran zu erkennen, dass am Ende Mehrheiten entscheiden, sondern daran, dass auf dem Weg bis zur Entscheidung Minderheiten ihre Rechte wahrnehmen können. Dafür zu sorgen ist die nicht immer einfache, aber nach meinem Verständnis vornehmste Aufgabe aller Entscheidungsträger.“ Prof. Dr. Norbert Lammert

Tatsache ist: die Mehrheit der auch von homöopathisch tätigen Ärztinnen und Ärzten gewählten Delegierten des Ärztetages fällt einer großen Zahl ihrer eigenen Kolleg:innen in den Rücken und macht sich ohne inhaltliche Auseinandersetzung die Agenda der sogenannten „Skeptiker“ zu eigen, die sich damit brüsten, die Meinungshoheit in Deutschland zum Thema Homöopathie errungen zu haben, aber mehrheitlich keinerlei Behandlungsverantwortung tragen.

Beim Deutschen Ärztetag 2018 hatte sich die Delegiertenversammlung noch mehrheitlich für den Verbleib der Homöopathie in der MWBO ausgesprochen. Was hat sich seither faktisch geändert, was die Kehrtwende der Delegierten als plausibel erscheinen lässt? Es ist anzunehmen, dass auch vor 4 Jahren die wissenschaftliche Sachlage ausschlaggebend für das Votum der Delegierten war. Zwischenzeitlich wurde Homöopathie z.B. von der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) mit einer Empfehlung in die neue S3-Leitlinie „Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen PatientInnen“ aufgenommen (1).

Die Grundlagenforschung der letzten 10 Jahre zeigt eindeutig und reproduzierbar, dass auch homöopathisch höher potenzierte Zubereitungen im Tier- und Pflanzenmodell statistisch signifikante Effekte haben (2). Auch die Versorgungsforschung hat deutliche Hinweise dafür ergeben, dass Homöopathie im Praxisalltag über den Placebo-Effekt hinaus erfolgreich ist (3/4). Zusätzlich gibt es im Bereich von RCTs und Metaanalysen Ergebnisse, die einen Vergleich mit Studien aus dem Bereich der konventionellen Medizin nicht scheuen müssen (5).

Eine rationale Entscheidung der Delegierten hätte also zumindest das Votum aus dem Jahre 2018 bestätigen müssen.

Geändert hat sich in den letzten vier Jahren die Dramaturgie im Umgang mit der Homöopathie: der mediale und politische Druck der „Skeptiker“ hat zugenommen und offenkundig zu einem eklatanten Verlust an Solidarität mit einer Minderheit von Kolleg:innen geführt, ohne dass dem ein, wie auch immer gearteter Gewinn für Qualität und Sicherheit in der Patientenversorgung gegenübersteht.

Die Delegierten des Ärztetages haben aber nicht nur ihre eigenen Kolleg:innen kompromittiert, sondern auch sehr vielen Patientinnen und Patienten keinen Dienst erwiesen: der Wunsch der Patienten nach qualifizierter Homöopathie in ärztlicher Hand mit dem Ziel größtmöglicher Therapiesicherheit ist in der Bevölkerung ungebrochen (6/7). Mit der Streichung  der Zusatzbezeichnung entfällt der Zugriff der Ärztekammern auf die Sicherstellung der Qualität homöopathischer Behandlungsangebote. Patient:innen werden sich unter Umständen anderen „Heilern“ zuwenden und dabei therapeutische Sicherheit einbüßen. Das ist die bittere Konsequenz dieser Ärztekammerentscheidung, die zu verantworten sein wird.

Die formal demokratisch zustande gekommene Entscheidung des Deutschen Ärztetages erweist sich in ihrer Konsequenz als de-facto-Entmündigung zahlloser Patientinnen und Patienten, denen die Freiheit ihrer Therapie- und Arztwahl ohne eigene Mitsprachemöglichkeit in absehbarer Zeit irreversibel genommen sein wird. Es steht zu befürchten, dass das, was die verantwortlichen Delegierten unter dem medialen Jubel der genannten Skeptiker entschieden haben, sich als Pyrrhus-Sieg entpuppen wird.

Der Deutsche Ärztetag hat in Redebeiträgen und Anträgen sehr eindeutig eine Aufwertung der „Sprechenden Medizin“ gefordert. Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer hat dies auch in seinem Grußwort an den Deutschen Homöopathie Kongress im Mai in Münster hervorgehoben. Das, was „Sprechstunde“ eigentlich meint, beinhaltet neben „Sprechen“ immer auch „Zuhören“. Diese Art des diagnostisch-therapeutischen Prozedere, wie es auch zur DNA der Homöopathie gehört, war und ist neben der Psychotherapie und der Allgemeinmedizin ein bewährter institutionalisierter Baustein einer zukunftsweisenden und modernen Medizin. Das ärztliche „Zuhören“ in der homöopathischen Anamnese wird selbst von den Kritikern als wirksam erachtet. Der eklatante Vertrauensverlust von Teilen der Bevölkerung in eine als seelenlos erlebte konventionelle Medizin wird nur durch vertrauensbildende Maßnahmen aufgefangen, die Entscheidung über die Köpfe von Patientinnen und Patienten hinweg und die Spaltung der Ärzteschaft ist das Gegenteil davon!

Entsolidarisierung innerhalb der Ärzteschaft, Verlust an Patientenzentrierung und ein eklatanter Mangel an ärztlicher und wissenschaftlicher Streitkultur sind Merkmale dieser Deutsche-Ärztetag-Entscheidung. Es besteht die Gefahr, dass weitere ärztliche (und nichtärztliche) Therapiemethoden in den Fokus derer geraten, die  ärztliche Erfahrung als überflüssig einschätzen, die Grundlagen der Evidenzbasierten Medizin nach eigenem Ermessen umdeuten und nur noch das als Medizin gelten lassen wollen, was sich zweifelsfrei auf das Modell von Molekül-Rezeptor-Interaktionen reduzieren lässt. Es lohnt ich, in diesem Zusammenhang an den ehemaligen Präsidenten der Bundesärztekammer zu erinnern, der sagte:

„Medizin ist keine Naturwissenschaft, sondern eine Erfahrungswissenschaft, die sich auch wissenschaftlicher Erkenntnisse aus anderen Fachgebieten bedient“. Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe

Wir erleben alle, wozu ein Verlust an Biodiversität im Bereich unserer Umwelt führen kann. Es gilt, eine zukunftstaugliche Methoden-Vielfalt auch innerhalb unserer modernen Medizin zu erhalten und irreversible Verluste zu verhindern. Nicht Macht und Einfluss halten komplexe Systeme in der Balance, sondern aufgeklärtes und respektvolles Miteinander!

Der Vorstand des DZVhÄ

Drs. Michaela Geiger, Ulf Riker, Alexandra Schulze-Rohr und Gerhard Antrup

  1. M, Lechleitner P, Gründling C, Pirker C, Grasmuk-Siegl E, Domayer J, et al. Homeopathic Treatment as an Add-On Therapy May Improve Quality of Life and Prolong Survival in Patients with Non-Small Cell Lung Cancer: A Prospective, Randomized, Placebo-Controlled, Double-Blind, Three-Arm, Multicenter Study. Oncologist. 2020;25(12); e1930-e55
  2. Critical Evaluation of Specific Efficacy of Preparations Produced According to European Pharmacopeia Monograph 2371 https://www.mdpi.com/2227-9059/10/3/552
  3. Witt CM, Lüdtke R, Baur R, Willich SN. Homeopathic medical practice: long-term results of a cohort study with 3981 patients. BMC Public Health. 2005; 5:115
  4. Beer AM, Borchard U, Frass M, et al. Homöopathie in der medizinischen Versorgung. Gesundh ökon Qual manag. 2021; 26: 245-247
  5. Randomisierte kontrollierte Studien zur Homöopathie: eine Untersuchung der Datenlage von Dr. Robert Mathie https://www.hri-research.org/de/laufende-projekte/mehr-informationen-aus-dem-vorhandenen-wissenschaftlichen-datenmaterial-ziehen/randomisierte-kontrollierte-studien-zur-homoeopathie-eine-untersuchung-der-datenlage/
  6. Securvita Krankenkasse. Langzeitstudie: Homöopathie ist wirtschaftlich und wirksam. 15.09.2020 https://www.krankenkassen-direkt.de/news/mitteilung/SECURVITA-Langzeitstudie-Homoeopathie-ist-wirtschaftlich-und-wirksam-2692040.html
  7. Meinungen zur Homöopathie. Berlin: Forsa-Umfrage F20.0082/38662; 28. Feb 2020
2022-07-14T16:52:44+02:00

HRI Studien-Monitor II: Homöopathie hilft signifikant nach Brustkrebs OP

Berlin, 13. Juni 2022. Das Homeopathy Research Institut (HRI) hat die Serie Studien-Monitor gestartet und stellt regelmäßig Studien zur Homöopathie vor, die die Wirksamkeit der Homöopathie über den Placebo-Effekt hinaus zeigen. „Homöopathie wirkt über den Placebo-Effekt hinaus, zahlreiche hochwertige wissenschaftliche Studien belegen dies“, schreibt das HRI. In dieser zweiten Ausgabe wird eine Studie von Dr. Adi Maisel Lotan, Abteilung für plastische und rekonstruktive Chirurgie, Hebräische Universität von Jerusalem, Israel, aus dem Jahr 2020 vorgestellt. Die Studie untersucht die Wirkung der Homöopathie bei der Reduktion von Seromen nach Mastektomie und sofortiger Brustrekonstruktion. Serome sind Flüssigkeitsansammlungen, die sich nach einer Operation bilden können.

Medizinische Relevanz der Studie

Brustkrebs ist die häufigste Tumorart bei Frauen, und in den meisten Fällen umfasst die Behandlung eine Mastektomie*, gefolgt von einer Brustrekonstruktion. Ein postoperatives Serom (eine Flüssigkeitsansammlung im Wundbereich) ist nach einer Brustrekonstruktion häufig. Es verursacht Beschwerden bei den Patientinnen und kann zu weiteren medizinischen Problemen führen, z. B. zu einer langsameren Wundheilung und/oder zu Verzögerungen bei der weiteren onkologischen Behandlung. Dies kann in der Folge zu einem längeren Krankenhausaufenthalt und höheren medizinischen Kosten führen. Die gängige Praxis zur Vermeidung übermäßiger Flüssigkeitsansammlungen ist das Einlegen chirurgischer Drainagen. Trotz umfangreicher Forschungsarbeiten konnte bisher keine vollständig wirksame Methode zur Vermeidung von Seromen gefunden werden. Dies veranlasste die Autoren, neue Methoden zur Verringerung der Drainage zu untersuchen.

Die aktuelle Studie umfasst 55 Frauen (78 Brüste) im Alter von 18 Jahren oder älter, die sich einer Mastektomie und einer sofortigen Brustrekonstruktion unterzogen haben. Sie wurde als randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie angelegt und untersuchte die Wirkung der homöopathischen Mittel Arnica montana und Bellis perennis auf die Serombildung.

Die wissenschaftlichen Ergebnisse

Es wurden zwei Gruppen verglichen, die entweder Arnica montana und Bellis perennis oder ein Placebo erhielten. Das primäre Maß für die Wirksamkeit der Behandlung war die Zeit, die verging, bis die chirurgischen Drainagen entfernt werden konnten („Zeit bis zur Drainageentfernung“). Weitere Überwachungskriterien waren u.a. die Verwendung von Schmerzmitteln und Komplikationen.

  • Die homöopathische Behandlung verkürzte die durchschnittliche Drainagezeit um 2,4 Tage, von 13,5 Tagen in der Placebogruppe auf 11,1 Tage in der Homöopathiegruppe, und dieses Ergebnis war statistisch signifikant (p< 0,05).
  • Der Einsatz von Opioiden (Schmerzmitteln) war in der Homöopathiegruppe geringer als in der Placebogruppe, auch wenn der Unterschied die Schwelle der statistischen Signifikanz verfehlte (p=0,057).
  • Es wurden keine Nebenwirkungen der homöopathischen Behandlung beobachtet.

Das bedeuten die Ergebnisse

  • Dies ist die erste prospektive, randomisierte Studie in einem klinischen Umfeld über die Verwendung von Homöopathie bei der postoperativen Behandlung von Brustrekonstruktionen.
  • Die Homöopathie als kostengünstige und risikoarme Behandlungsoption sollte als medizinisch wertvolle und kosteneffiziente Zusatzbehandlung nach einer Operation weiter untersucht werden.
  • Da Serome nicht auf Operationen im Zusammenhang mit Brustkrebs beschränkt sind, bietet diese Studie vielversprechende Perspektiven für die Berücksichtigung dieses homöopathischen Behandlungsprotokolls in anderen ähnlichen klinischen Situationen.

Fazit der Autoren

Serombildung ist ein häufiges Problem nach Mastektomie und Brustrekonstruktion bei Frauen mit Brustkrebs. Eine Verringerung der Serombildung bedeutet, dass die Patientinnen nach der Operation weniger Beschwerden haben, d. h. weniger Komplikationen auftreten und sie weniger Schmerzmittel benötigen. Dies kann wiederum dazu beitragen, den Krankenhausaufenthalt zu verkürzen und die Krankenhauskosten zu senken. Die positive Wirkung von Arnica montana und Bellis perennis auf die Verringerung von Seromen – hier gemessen an der Zeit bis zur Entfernung der Drainage – ist daher ein vielversprechendes Ergebnis dieser Studie, sowohl für die Patientinnen als auch für die Gesundheitsdienstleister.

Weitere Information zu dieser Studie von Lotan et al lesen Sie auf der HRI-Webseite.

2022-07-14T16:52:32+02:00

Homöopathie genießt in der ökologischen Nutztierhaltung einen hohen Stellenwert

Berlin, 1. Juni. Interview mit Heinz-Josef Thuneke, Vorstandsvorsitzender der Bioland-Stiftung. Er hat mehr als 30 Jahre Erfahrung als Bio-Landwirt und fast genauso lang arbeitet er in Institutionen der ökologischen Landwirtschaft. Er hat die ökologische Landwirtschaft mit groß gemacht und hat den Nutzen der Homöopathie an seinen Tieren – und an sich – erlebt.

„Der Ökolandbau ist ein fantastischer Weg für die Lösung vieler Umwelt– und Gesundheitsprobleme. Mit der Bioland-Stiftung geben wir vielen Menschen, der ganzen Gesellschaft, die Möglichkeit, daran mitzuwirken.“

Haben Sie auf Ihrem Hof, bei Ihren Tieren, auch homöopathische Arzneien eingesetzt?

Selbstverständlich habe ich bei meinen Nutztieren auch homöopathische Arzneimittel eingesetzt.

Das neue Tierarzneimittelgesetz schreibt vor, dass Homöopathika nur noch von Ärzt*innen abgegeben werden dürfen. Zu welchen Problemen führt das auf den Höfen?

Mit dem neuen Gesetz werden die Betriebsleiter:innen, die bisher aufgrund langjährig erworbenen Erfahrungswissens, das häufig mit Besuchen von Weiterbildungskursen vertieft wird, in die Illegalität abgedrängt und quasi kriminalisiert werden. Sie sind jetzt gesetzlich verpflichtet, die in ihrer Stallapotheke befindlichen Homöopathika zu entfernen. Durch die Erschwernis, nun im Falle von Tiererkrankungen Homöopathika nicht mehr unmittelbar einsetzen zu dürfen, sondern zuvor immer erst den Tierarzt konsultieren zu müssen, geht wertvolle Zeit verloren. Nicht übersehen werden darf ferner, dass die Betriebsleiter:innen eine Ordnungswidrigkeit begehen, die mit Ordnungsgeldern bis zu 3.000 € belegt werden kann, wenn sie dem Tierarzneimittelgesetz zuwider handeln.

Wie nehmen Sie die öffentliche Diskussion um die Homöopathie wahr?

Ich bin regelrecht empört über die Art und Weise der polemischen Debatte, die „alle Jahre wieder“ von den klassischen Medien, d.h. von den Magazinen (z.B. „Der Spiegel“), über die überregionalen („seriösen“) Tageszeitungen bis hin zu den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern (z.B. „heute-show“ oder „ZDF Magazin Royal“) befeuert wird. Das kommt zumindest in Teilen der politischen Klasse gut an, auch bei Teilen der Grünen, was ich nicht erwartet hätte. Ich denke aber, dass die Teile der Bevölkerung, die dieser Methode offen bis positiv gegenüberstehen, resilient gegenüber diesen zum Teil primitiven Anwürfen sind.  

Fördert die Bioland-Stiftung auch Forschungsprojekte zur Homöopathie (…oder könnte sie das)?

Die Bioland Stiftung ist noch sehr jung und existiert seit 2017. Es geht uns derzeit um nichts weniger als unsere Lebensgrundlagen, die aufgrund des Klimawandels und des dramatischen Rückgangs der Biologischen Vielfalt massiv gefährdet sind. Deshalb konzentriert sich unsere Arbeit auf die Schwerpunktthemen Klimaschutz, gesunde und fruchtbare Böden sowie die Förderung der Biodiversität in der Landwirtschaft. In unserem Themenspeicher warten aber auch noch Projektideen zum Komplex „Verbesserung des Tierwohls“ darauf, angepackt zu werden. Es ist vorstellbar, darin Teilprojekte zur Homöopathie zu integrieren, denn sie genießt in der ökologischen Nutztierhaltung einen hohen Stellenwert.

2022-07-14T16:52:22+02:00

Wissenschaftler belegt empirische Evidenz homöopathischer Potenzen

Für seinen Vortrag „Aktuelles aus der homöopathischen Grundlagenforschung“ erhielt der Physiker PD Dr. sc. nat. Stephan Baumgartner den Preis für den besten Vortrag auf dem Deutschen Ärztekongress für Homöopathie (25.-28.5., Münster) des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ). Stephan Baumgartner arbeitet an den Universitäten Witten/Herdecke und Bern.

  • Nach mehr als 20 Jahren Grundlagenforschung zur Homöopathie kommt Stephan Baumgartner zu dem Schluss, dass die Resultate der Experimente seiner Forschungsgruppe nicht mit der Hypothese in Einklang zu bringen sind, dass es sich bei homöopathischen Präparaten um reine Placebos handelt. In ausgedehnten verblindeten und randomisierten Experimentreihen ergibt sich wiederholt deutliche empirische Evidenz für spezifische Wirkungen von auch hochverdünnten homöopathischen Potenzen.
  • In den kommenden Jahren wird die Aufklärung des Wirkprinzips von homöopathischen Präparaten im Zentrum der Forschung stehen, um die Frage zu beantworten, wie die beobachteten Wirkungen der Homöopathie erklärt werden können.

An dem Hybrid Kongress des DZVhÄ in Münster unter dem Motto: Homöopathie: Ökologisch – Nachhaltig – Wissenschaftlich nahmen rund 500 Ärztinnen und Ärzte teil.


2022-07-14T16:52:15+02:00

DZVhÄ zum Aus der Homöopathie in der Musterweiterbildungsordnung

26. Mai 2022. Die Mehrheit der Delegierten des 126. Deutschen Ärztetages in Bremen haben am 26. Mai 2022 gegen die Zusatzbezeichnung Homöopathie in der Musterweiterbildungsordnung gestimmt. Dazu erklärt Dr. med. Michaela Geiger, 1. Vorsitzende des DZVhÄ:

„Als Begründung für die Ablehnung der Homöopathie wird die fehlende Wissenschaftlichkeit der Homöopathie aufgeführt. Ein Argument, das wir nicht stehen lassen können, es liegen genügend qualitativ hochwertige Studien unterschiedlichen Designs vor, die hinreichend einen Nutzen der Homöopathie belegen. Evidenzbasierte Medizin beruht nach ihrem Begründer Dr. Davids L. Sackett auf den drei Säulen: Studienlage (externe Evidenz), ärztliche Erfahrung (interne Evidenz) und die Präferenz der Patient*innen. Auf dieser Grundlage der drei Säulen der evidenzbasierten Medizin sollte die Entscheidung über die Inhalte der Weiterbildungsordnung der Ärztekammer entschieden werden.

Diese Abstimmung zeigt, dass es nun noch wichtiger wird für unseren Berufsverband, die qualitativ hochwertige ärztliche Aus- und Fortbildung der Homöopathie weiterzuentwickeln. Homöopathie hat in der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz, sie wird von der Selbstmedikation bis hin zu schweren Erkrankungen in ärztlicher Begleitung angewandt. Diesem Stellenwert muss auch die ärztliche Fortbildung Rechnung tragen, die DZVhÄ Ausbildung mit dem Homöopathie-Diplom gewährleistet das.“

2024-08-14T14:26:09+02:00

Plakate für Ihre Praxis

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) klärt mit einem Wartezimmer-Plakat über die wesentlichen Grundzüge der Homöopathie auf.

Ein Grund: die Deutungshoheit über die Homöopathie Hahnemanns im öffentlichen Raum wieder zurückzugewinnen. Der Verband möchte gemeinsam mit dem Bundesverband Patienten für Homöopathie (BPH) mehr als bisher Patientinnen und Patienten in die öffentliche Diskussion um die Homöopathie einbeziehen und ihre eigenen Erfahrungen und Beobachtungen auf der neuen Webseite des BPH veröffentlichen.

Das A2-Plakat kann als Printprodukt per Mail in der DZVhÄ-Geschäftsstelle geschaeftsstelle@dzvhae.de kostenlos bestellt werden, gerne auch für mehrere Praxen zusammen und für die Apotheke in der Nachbarschaft.
Als PDF kann es hier heruntergeladen werden.


Die Aussagen des Plakats:

WIRKSAM
Das ist durch Studien belegt.
Das erleben Patientinnen und Patienten regelmäßig.
Das gilt auch für Haus- und Nutztiere.

NACHHALTIG
Homöopathie schont Ressourcen.
Sie braucht keine Tierversuche.
Sie vermeidet Schadstoffbelastung von Gewässern und Umwelt.

INDIVIDUELL
Ärztinnen und Ärzte berücksichtigen sowohl Ihre Befunde als auch Ihr Befinden.
Sie wägen genau ab, was Homöopathie im Einzelfall kann.
Sie arbeiten integrativ mit anderen Therapierichtungen zusammen.

ÖKONOMISCH
Die homöopathische Behandlung ist preiswert.
Die homöopathischen Arzneien sind günstig.
Homöopathie kann Ihre Gesundheit verbessern und spart Kosten langfristig.

SICHER
Ärztinnen und Ärzte sind wissenschaftlich ausgebildet.
Sie verfügen über die notwendige klinische Erfahrung.
Sie wissen, was zu tun ist, wenn Homöopathie nicht ausreicht.

Für Therapiefreiheit und Vielfalt in der Medizin.

2022-12-05T12:57:27+01:00

Homöopathie – aber sicher! Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker

Homöopathie sei gefährlich, heißt es immer wieder. So auch am 19. Mai im ARD Magazin Kontraste: Gefährliche Homöopathie und  die Rolle der Apotheker titelten die Autoren, die der Skeptiker-Szene gefährlich nahe stehen.

Der angebliche Grund für die Gefährlichkeit der Therapiemethode: wirksame andere Therapien würden unterbleiben und Krankheiten könnten schlimmstenfalls zum Tode führen. Vorgetragen wird diese verunsichernde Darstellung ausschließlich von Personen, die sich mit der Praxis ärztlicher Homöopathie entweder noch nie, nur sehr oberflächlich oder aber auf rein theoretischer Ebene beschäftigt haben.

Wir stellen klar:

Homöopathisch tätige Ärztinnen und Ärzte haben wie alle ihre KollegInnen ein abgeschlossenes Medizinstudium absolviert, die meisten eine Facharztausbildung, alle sind durch wissenschaftsbasierte Medizin sozialisiert. Hinzu kommt eine oft jahrelange praktische Tätigkeit in Kliniken, dabei erwächst aus Wissen Schritt für Schritt Erfahrung. Das gilt für sämtliche Ärzt*innen, egal welcher Fachrichtung oder Zusatzqualifikation, also auch für diejenigen Ärzt*innen, die sich schließlich der Homöopathie zugewandt haben.

  • Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen kennen die Krankheiten, Spontanverläufe und möglichen Komplikationen, für die sie besonders qualifiziert sind. Sie kennen erforderliche diagnostische Schritte ebenso wie Behandlungsoptionen der konventionellen Medizin. Und das ist gut so, denn eine breit gefächerte Kompetenz bedeutet Sicherheit für die PatientInnen auch dann, wenn Gefahr droht.
  • Homöopathisch tätige Ärztinnen und Ärzte wenden Homöopathie dann an, wenn Patienten dies wünschen. Gleichzeitig müssen die Voraussetzungen für ihren effektiven Einsatz gegeben sein: die Krankheit muss der Homöopathie grundsätzlich zugänglich sein, ärztlicherseits ist entsprechende Erfahrung in der Behandlung einer Krankheit notwendig, und nicht zuletzt müssen auch die Patienten selbst in der Lage sein, durch Selbstbeobachtung ihre Symptome und Beschwerden möglichst präzise und detailgenau zu schildern, denn gerade das individuelle Symptomen-Mosaik stellt die Voraussetzung dar für eine korrekte Arzneiwahl nach dem Ähnlichkeitsprinzip.
  • Behandelnde ÄrztInnen müssen sowohl in der Klinik, als auch im ambulanten Bereich jederzeit erreichbar sein, wenn sich Komplikationen abzeichnen und eine rasche therapeutische Intervention notwendig ist. Dies gilt umso mehr, wenn Arzt und Patient den Weg einer leitlinienorientierten Medizin verlassen und sich einer besonderen, meist individualisierenden Therapierichtung wie der Homöopathie zuwenden. In solchen Fällen ist rasche Entscheidung gefragt, ob eine homöopathische Behandlung durch eine konventionelle, medikamentöse oder chirurgische Therapie ersetzt oder zumindest ergänzt werden muss.
  • Und noch ein weiterer Aspekt dient vor Allem im ambulanten Bereich der Patientensicherheit, nämlich die Beratungskompetenz speziell qualifizierter Apothekerinnen und Apotheker. Seit fast zwei Jahrzehnten gibt es eine Weiterbildungsmöglichkeit für diese Berufsgruppe: Naturheilverfahren und Homöopathie. Grundlagen, homöopathische Arzneien, konkrete Anwendung und richtige Dosierung gehören zum „Stoff“ der Kurse. Ziel ist die qualifizierte Beratung der Apothekenkunden z.B. bei der Selbstbehandlung, aber auch bei unerwarteten Arzneireaktionen. Apothekerinnen und Ärzte sprechen „mit einer Stimme“, weil Sie wissen, wovon sie reden.

Übrigens: wussten Sie schon, dass einer homöopathiekritischen Apothekerin aus Oberbayern ca. 700 Kolleginnen und Kollegen allein in Bayern gegenüberstehen, die in den letzten Jahren eine entsprechende Qualifikation erworben und sich aus Überzeugung der homöopathischen Beratung zugewandt haben? Bundesweit sind es nach Auskunft der Apothekerkammer Bayern sogar mehr als 2200 Apothekerinnen und Apotheker, und das ist umso erstaunlicher, als die Beratung der Kunden nicht honoriert wird.

Wir sehen: Homöopathie ist in Ärztlicher Hand und flankiert von ApothekerInnen eine absolut sichere therapeutische Ergänzung und oft auch Alternative!

Dr. med. Ulf Riker, 2. Vorsitzender des DZVhÄ

2022-07-14T16:51:43+02:00

HRI Studien-Monitor: Homöopathie bessert signifikant PMS

Das Homeopathy Research Institut (HRI) hat jetzt die Serie Studien-Monitor gestartet und stellt regelmäßig Studien zur Homöopathie vor, die die Wirksamkeit der Homöopathie über den Placebo-Effekt hinaus zeigen. „Homöopathie wirkt über den Placebo-Effekt hinaus, zahlreiche hochwertige wissenschaftliche Studien belegen dies“, schreibt das HRI in ihrer ersten Pressemitteilung im April. Begonnen wurde mit einer Studie aus dem Jahr 2019 zur Anwendung von Homöopathie bei Frauen mit prämenstruellen Syndrom (PMS).

An der aktuellen Studie nahmen 105 Frauen im Alter von 20 bis 50 Jahren mit PMS teilnahmen, sie war als randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie angelegt, in der die Wirksamkeit von individuell verschriebenen homöopathischen Arzneimitteln untersucht wurde. Es wurden zwei Gruppen verglichen, die entweder eine individuelle homöopathische Behandlung oder ein Placebo erhielten. Die Wirksamkeit wurde durch Messung der PMS-Symptome (prämenstrueller Score), der Einnahme konventioneller Medikamente und der Anzahl der Krankheitstage bewertet. Dabei wurden diese Werte für die zwei Monate vor der Behandlung mit den drei Monaten während der Behandlung verglichen:

• Der prämenstruelle Score verbesserte sich in der Homöopathiegruppe stärker als in der Placebogruppe (p=0,043).
• Die Frauen in der Homöopathiegruppe nahmen während der Behandlungsphase signifikant weniger konventionelle Medikamente ein als die in der Placebogruppe (p=0,043).
• Die Zahl der von den Frauen während der Behandlungsphase gemeldeten Krankheitstage war in der Homöopathiegruppe stärker reduziert als in der Placebogruppe (p=0,028).

Die signifikante Verbesserung der prämenstruellen Symptome bei Frauen, die mit Homöopathie behandelt wurden, ist ein wichtiges Ergebnis dieser Studie.

Weitere Information zu dieser Studie von Yakir et al lesen Sie auf der HRI-Webseite.

Im Februar eröffnet das Homeopathy Research Institut (HRI) in Berlin sein erstes Büro außerhalb Großbritanniens. Die Hauptaufgabe des Büros besteht darin, fundierte wissenschaftliche Informationen über die Forschung im Bereich der Homöopathie bereitzustellen: Von den neuesten klinischen Studien bis hin zur Laborforschung. Die Niederlassung wird von Rachel Roberts, der Geschäftsführerin des britischen HRI geleitet, die über mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Homöopathie und in der Forschung verfügt. „Es gibt immer mehr gute Studien, die die Wirksamkeit der Homöopathie gegenüber Placebos belegen. Es ist viel zu wenig darüber bekannt,“ erläutert Roberts den Beweggrund, die Arbeit des HRI auf Deutschland auszudehnen.

2022-07-14T16:51:37+02:00

Kommentar: Lauterbach, Twitter, Homöopathie und die Wissenschaft

Ein Kommentar von Dr. med. Ulf Riker, 2. Vorsitzender des DZVhÄ

Im März dieses Jahres twitterte unser Gesundheitsminister: „Wir brauchen mehr Wissenschaft … und nicht weniger“. Recht hat er, der Lauterbach, ganz ohne Zweifel: unsere moderne und in bestimmten Bereichen hocheffektive Medizin wäre ohne die Erkenntnisse der medizinischen Wissenschaft  und ihrer Hilfstruppen aus Pharmazie oder Medizintechnik gar nicht denkbar. Ein Schelm, der annimmt, dass homöopathische ÄrztInnen daran zweifeln würden!

Woran man aber zweifeln darf ist die Plausibilität eines Denkmodells, in dem Wissenschaft als reine Natur-Wissenschaft absolut gesetzt wird. Seit langer Zeit und bis zum heutigen Tag postuliert diese Wissenschaft den Alleinvertretungsanspruch für Erkenntnisgewinn, ist dabei aber nicht wirklich bereit einzuräumen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse nicht mehr sind als Wahrscheinlichkeiten, die aus Beobachtungen abgeleitet sind.

Mag sein, dass Herr Lauterbach sogar dem Biologen Jakob von Uexküll zustimmen würde, von dem der Satz stammt: „Die Wissenschaft von heute ist der Irrtum von morgen“. Wir halten uns aber ganz offenkundig lieber am Heute fest als an morgen zu denken. Ein Beispiel: vor 50 Jahren hat der Club of Rome vor den Grenzen des Wachstums gewarnt, das damalige Handeln von Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft war ohne Zweifel wissenschaftsbasiert, die Warnung vor den Folgen freilich war es auch! Gewonnen hat das weiter so, vor den Konsequenzen in Form mehrerer paralleler Krisen stehen wir heute. Wie viele PolitikerInnen oder WissenschaftlerInnen kennen Sie, die heute öffentlich einräumen: ja, wir haben uns verrannt, wir hätten damals anders handeln müssen, es tut uns leid, wir haben uns getäuscht…? (Ach so, da hat doch eben unser Bundespräsident bekannt, dass er sich in der Russlandpolitik mitsamt vielen anderen hochrangigen Politikern getäuscht hat. Das hat immerhin ein gewisse Größe, auch wenn der entstandene Schaden noch größer ist…).

Und heute? Wir finden Mikroplastik in unserem Blutkreislauf, wir messen sinkende Grundwasserstände, wir investieren Milliarden in Renaturierung ganzer Landschaften, das Umweltbundesamt warnt vor zukünftig immer mehr Arzneimitttelrückständen in den Gewässern, große Geldsummen müssen als Folge anfälliger Monokulturen in Wald-Umbauprogramme investiert werden. Und so weiter. Alles von Wissenschaftlern aller möglichen Fachrichtungen mit- und vorausgedacht, nach „derzeitigem Wissensstand“ jederzeit gesichert.

Nachhaltiges Denken und Handeln sieht anders aus! „Irrtümer entstehen durch geschlossene Denk-Kollektive“, so fasste es der Biologe, Immunologe und Erkenntnistheoretiker Ludwig Fleck schon vor einem halben Jahrhundert zusammen und wies auf die Beharrungstendenz etablierter Denkstile hin. Max Planck trieb diesen Gedanken auf die Spitze und gab zu bedenken, dass sich neue Ideen erst dann durchsetzen können, wenn die Vertreter der alten ausgestorben seien.

Können wir in Zeiten sich gegenseitig verstärkender Krisen auf das Aussterben von Denkmodellen mit empirisch fragwürdigem Gehalt warten? Reichen lineare und teilweise monokausale wissenschaftliche Denkfiguren aus?  Oder braucht nicht doch unser Portfolio der Erkenntnismöglichkeiten Ergänzung, z.B. durch emotionale Intelligenz, Erfahrung oder Intuition? „Der Gegenstand ärztlicher Erkenntnis selbst unterscheidet sich im Grundsatz vom Gegenstand naturwissenschaftlicher Erkenntnis. Während der Naturwissenschaftler typische, normale Phänomene sucht, studiert der Arzt gerade die nichttypischen, nicht normalen, krankhaften Phänomene.“ Vielleicht eine Brücke zwischen naturwissenschaftlich orientierter Medizin und Homöopathie mit dem Zugewinn von Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit und breiter Akzeptanz unter Menschen, die Gegenwart und Zukunft in ihrer ganzen Komplexität und Vielfalt berücksichtigt wissen möchten. Wie wäre es, lieber Herr Gesundheitsminister, wenn wir alle gemeinsam etwas breiter denken würden, wie viel von welcher Wissenschaft wir eigentlich brauchen und wie wir mit ihrer Hilfe, aber auch mit ergänzenden tools den „One Health“-Gedanken in gegenseitigem Respekt umsetzen und Zukunft sichern können?

2022-07-14T16:50:48+02:00
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