Über Christoph Trapp

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Antibiotika einsparen!

Am 18. November findet alljährlich der Europäische Antibiotikatag statt. Er ist eine europäische Initiative und soll das Bewusstsein für die Bedrohung der öffentlichen Gesundheit durch Antibiotikaresistenzen schärfen und über die umsichtige Anwendung von Antibiotika informieren. Allein in Deutschland erkranken 400.000 bis 600.000 Patienten pro Jahr an Krankenhausinfektionen. Zunehmend werden durch multiresistente Erreger verursachte Infektionen auch ambulant erworben. Infektionen durch resistente Bakterien sind immer schwieriger zu therapieren, für die Betroffenen verlängert sich dadurch die Behandlungsdauer und auch die Risiken von Nebenwirkungen – bis zu 33.000 Menschen sterben jährlich an den Folgen. Die Hauptursache für die Zunahme von Antibiotika-Resistenzen sind die unsachgemäße Verordnung und Anwendung von Antibiotika in der klinischen Versorgung sowie Mängel in der Hygiene. Der sachgerechten Verordnung von Antibiotika durch Ärztinnen und Ärzte oder Tierärztinnen und Tierärzte kommt daher eine entscheidende Rolle zu.

Beispiel, wie in einer homöopathisch ausgerichteten Hausarztpraxis der Einsatz von Antibiotika reduziert werden kann

Dr. Annette Schuricht ist Fachärztin für Allgemeinmedizin mit Zusatzbezeichnung Homöopathie. Sie ist gemeinsam mit einer weiteren homöopathisch therapierenden Allgemeinmedizinerin in Berlin-Zehlendorf niedergelassen. „Ich mache die Erfahrung, dass in einer hausärztlichen Praxis relativ selten Antibiotika zwingend notwendig sind“, sagt Dr. Schuricht. „Es gibt inzwischen genügend Studien, die belegen, dass etwa bei einer Mittelohrentzündung, einer unkomplizierten Blasenentzündung, einer viralen Bronchitis oder Sinusitis zunächst nur symptomatisch behandelt werden kann und erst bei ausbleibender Besserung gegebenenfalls ein Antibiotikum notwendig wird.“ In diesen Fällen ist es natürlich umso besser, wenn man eine Therapie wie die Homöopathie in der Hand hat, mit der nicht nur die Symptome gelindert, sondern mit Hilfe des passenden homöopathischen Mittels die Selbstheilungskräfte des Körpers so angeregt werden, dass das Antibiotikum in den meisten Fällen tatsächlich vermieden wird.

„In unsere auf Homöopathie spezialisierte Arztpraxis kommen häufig Patienten, die auf  konventionelle Medikamente, oft sind es Schmerzmittel, Psychopharmaka oder eben Antibiotika,  sehr empfindlich reagieren und ´jede Nebenwirkung mitnehmen`“, erzählt Annette Schuricht. Oft sprechen gerade diese Patientinnen und Patienten besonders gut auf homöopathische Arzneien an und sie sind dankbar, dass ihnen auf diese Weise geholfen werden kann.

„Natürlich behandle ich eine bakterielle Pneumonie auch mit Antibiotika“, stellt Allgemeinmedizinerin Schuricht fest. Es geht aber auch mal anders, wenn die Umstände es erfordern: Es ist der Fall einer 88-jährigen Patientin, die an einer rechtsseitigen Lungenentzündung erkrankt ist. Die Patientin ist dement, seit Jahren bettlägerig und die Angehörigen haben entschieden, keine lebensverlängernden Maßnahmen und keine Krankenhauseinweisung mehr veranlassen zu wollen. Das Schlucken von Tabletten ist kaum mehr möglich. „Deshalb haben wir ihr Lycopodium C200 in Wasser gelöst gegeben“, berichtet Schuricht von diesem besonderen Fall. Das Ergebnis: Innerhalb von zwei Tagen sank das Fieber, und die Patientin erholte sich vollständig von der Pneumonie.

Dr. med. Michaela Geiger, 1. Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) und auch als Hausärztin niedergelassen bestätigt die Erfahrungen von Dr. Schuricht. „Mit Homöopathie lassen sich Medikamente wie z.B. Antibiotika, Schmerzmittel oder Psychopharmaka einsparen und damit auch Nebenwirkungen reduzieren“, sagt Dr. Geiger in ihrem Video-Statement zum Europäischen Antibiotikatag.

Lesen Sie auch den DZVhÄ Standpunkt: Homöopathie und Antibiotika-Resistenzen.

2022-07-14T16:48:56+02:00

DZVhÄ startet Video- und Podcast-Reihe

Der DZVhÄ hat eine Video- und eine Podcast-Reihe begonnen. Mit zunächst je fünf Folgen greift der Verband nun wichtige Themen aus der Homöopathie mit neuen Medien auf. Gestartet wurde mit dem Thema Vielfalt in der Medizin. Sowohl im ersten Podcast als auch im Video erläutern Dr. med. Michaela Geiger und Dr. med. Ulf Riker, Vorstände des DZVhÄ, gemeinsam, warum Pluralismus und Therapiefreiheit wichtige Werte in der Medizin sind – für Ärzt*innen und Patient*innen gleichermaßen. Sie richten sich mit ihren Botschaften primär an Gesundheitspoliker*innen und Journalist*innen. Kernaussagen sind:

  • Gesundheit ist unser höchstes Gut! Homöopathie ist eine bewährte und effektive medikamentöse Therapie, Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen.
  • Dass Homöopathie wirkt, ist auch durch Ergebnisse der Grundlagen-, der Klinischen- und der Versorgungsforschung belegt.
  • Mit Homöopathie lassen sich Medikamente wie z.B. Antibiotika, Schmerzmittel oder Psychopharmaka einsparen und damit auch Nebenwirkungen reduzieren.
  • Homöopathie ergänzt die Möglichkeiten der konventionellen Medizin. Damit ist Homöopathie wesentlicher Bestandteil einer integrativen Medizi.
  • Es gibt in unserer Zeit genügend Tendenzen der Spaltung, die Politik sollte nicht zulassen, dass gerade im Falle von Krankheit und Leiden Menschen und Methoden wie die Homöopathie ausgegrenzt werden.

Über die Vielfalt in der Medizin – Video

Über die Vielfalt in der Medizin – Podcast

Zwei Video-Statements des DZVhÄ-Vorstands

Ausgekoppelt wurden aus dem ersten Video zwei Statements. Dr. Riker wirbt am 16. November, dem UNESCO-Tag für Toleranz, für mehr Toleranz und Respekt und warnt vor einer weiteren Spaltung der Gesellschaft. Er sagt:

„In einer offenen Gesellschaft sind Toleranz und gegenseitiger Respekt wichtig. Es gibt in unserer Zeit genügend Tendenzen der Spaltung, die Politik sollte nicht zulassen, dass gerade im Falle von Krankheit und Leiden Menschen und Methoden wie die Homöopathie ausgegrenzt werden.“

Dr. Michaela Geiger wirbt in ihrem Statement am europäischen Antibiotika-Tag, der am 18. November statt findet, für einem kritischeren Antibiotika-Umgang. Dr. Geiger:

„Mit Homöopathie lassen sich Medikamente wie z.B. Antibiotika, Schmerzmittel oder Psychopharmaka einsparen und damit auch Nebenwirkungen reduzieren.“

Lesen Sie hier auch den DZVhÄ Standpunkt: Homöopathie und Antibiotika-Resistenzen

2022-07-14T16:48:46+02:00

Toleranz!

Dr. med. Ulf Riker, 2. Vorsitzender des DZVhÄ, zum internationalen UNESCO-Tag der Toleranz:

In einer offenen Gesellschaft sind Toleranz und gegenseitiger Respekt wichtig. Es gibt in unserer Zeit genügend Tendenzen der Spaltung, die Politik sollte nicht zulassen, dass gerade im Falle von Krankheit und Leiden Menschen und Methoden wie die Homöopathie ausgegrenzt werden.

  • Gegner der Homöopathie geben vor, Patientinnen und Patienten vor den Globuli schützen zu wollen. Sie klären nicht nur darüber auf, wie sie selbst die Sache sehen, sondern verlangen umgehend, dass auch die Medien und die Politik sich ihrer Sicht anschließen. Sie ersetzen den sachlichen Austausch durch Polemik und Manipulation.
  • Wäre Homöopathie umweltschädlich oder gesundheitsgefährdend, dann könnte man sich ihrer Warnung anschließen. Aber beides ist nicht der Fall: weder ist Homöopathie gefährlicher als „Schulmedizin“, noch sind Homöopathie-Nutzer fortschrittsfeindlich. Und sollten homöopathische Globuli im Müll oder Abfluss landen, dann resultiert auch keine Gefahr für die Umwelt.
  • Homöopathie-Anwender sind in den Augen ihrer Gegner bestenfalls „gläubig“, in keinem Fall aber ernst zu nehmen, weil sie den Boden der Wissenschaft zu verlassen und einem ausschließlich materialistisch orientierten Weltbild den Rücken zu kehren scheinen. Aber auch das stimmt nicht: es handelt sich lediglich um die freie Wahl einer Therapie, ihr gutes Recht.
  • Die freie Wahl der Therapie ist flankiert von zahlreichen Möglichkeiten der Information, als deren beste das offene Gespräch zwischen Patient und Therapeut gelten kann. Hier trifft die Selbstbestimmtheit des Individuums auf Ausbildung, Erfahrung und Verantwortung des begleitenden Arztes oder fachlich qualifizierten Therapeuten. Optimalere Voraussetzungen für Compliance und Therapiesicherheit gibt es nicht!
  • Den aktuellen Kampf gegen Homöopathie führen selbsternannte Experten aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen, viele ohne medizinische Ausbildung und die allermeisten ohne homöopathische Zusatz-Qualifikation. Es ist, als würden Farbenblinde über Farbe sprechen. Respekt vor Individuen und ihrer persönlichen Erfahrung: Fehlanzeige! Respekt vor der akademischen Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten mit anerkannter Zusatzbezeichnung: Fehlanzeige!
  • Ohne Homöopathie werden die Wünsche der Patienten nach einer sanften und ganzheitlichen Therapieform bleiben, sie werden Alternativen suchen und finden. Sollten sich diese Alternativen dann als weniger sicher herausstellen, dann tragen die Kritiker der Homöopathie und eines Pluralismus in der Medizin die Hauptverantwortung dafür. Auch diesen Aspekt sollten Medien und Politiker ernsthaft hinterfragen, bevor sie sich allzu geschmeidig der Kampagne von Skeptikern anschließen.
  • Die Kampagne gegen Homöopathie trägt auch destruktive Züge: sie negiert gebetsmühlenartig Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung und hat zum Ziel, aufgeklärten Patientinnen und Patienten eine erfolgversprechende Behandlungsoption vorzuenthalten, ohne im Gegenzug geeigneten Ersatz anzubieten. Homöopathie hat ebenso ihre Grenzen wie auch die „Schulmedizin“, letztere ist aber für kranke Menschen kein Ersatz, wenn sie bereits die Grenzen „Standart-Therapie“ am eigenen Leib erlebt und erfahren haben.
  • Homöopathie-bashing ist ziemlich risikolos: man kann sich hinter hehren Motiven wie Patientenschutz, Aufklärung oder Wissenschaftlichkeit verstecken und ist für die Folgen nicht verantwortlich. Zum Beispiel, wenn Patientinnen und Patienten bei Quacksalbern ohne Ausbildung oder selbsternannten Heilern landen und dann tatsächlich ohne adäquate Behandlung in Gefahr geraten.

Kann man allen Ernstes Bürgerinnen und Bürger eines Landes absprechen, bei Therapieentscheidungen mit zu bestimmen, in dem man ihnen entsprechende Wahlmöglichkeiten nimmt? Zur Klarstellung: Die freie Therapiewahl ist ein Recht in einer offenen Gesellschaft. Im Gegensatz dazu trägt die Anti-Homöopathie-Kampagne fundamentalistische Züge: Sie ist an den quasi-ideologischen Grundsätzen eines materialistischen Weltbildes orientiert und lässt keinen Platz für Toleranz und Austausch. Insofern ist die Kampagne auch antidemokratisch.

Autor: Dr. med. Ulf Riker ist Internist mit den Zusatzbezeichnungen Homöopathie und Naturheilverfahren, niedergelassen in München

2022-07-14T16:48:34+02:00

DZVhÄ-Kommentar: Vom Homöopath zum Terrorist


Der  bayerische HNO-Arzt Dr. Lübbers ist bekennender Homöopathie-Gegner, seit er einem kleinen Kind Globuli aus einem entzündeten Gehörgang bergen musste. Inzwischen ist er auch Sprecher des „Informationsnetzwerks Homöopathie“, und in dieser Funktion hat er in Ausgabe 9/21 des Bayerischen Ärzteblattes den „Contra“-Part zum Thema Erhalt der Zusatzbezeichnung Homöopathie verfasst. Das INH ist die Lobby-Gruppe der Anti-Homöopathie-Kampagne. Ein aktueller Eintrag von ihm auf Twitter macht deutlich, dass es mitnichten darum geht, über Homöopathie „sachgerecht“ zu informieren und „aufzuklären“, wie es im Internetauftritt des Netzwerkes heißt und von den Protagonisten immer wieder gerne dargestellt wird.

Tweet Lübbers am 23.9. 15.21 Uhr:

„Homöopathie ist eine Einstiegsdroge in die Unwissenschaftlichkeit. Ablehnung der Wissenschaft ist eine Einstiegsdroge in das Querdenkertum. Querdenkertum ist eine Einstiegsdroge in den Terrorismus. Ehrliche Aufklärung kostet Wählerstimmen. Falsche Toleranz kostet Menschenleben.“

 

Kollege Lübbers betätigt sich hier als „Drogenspezialist“ und generiert eine vermeintliche Kausalkette, an deren Ende man implizit zu dem Schluss geführt wird, Homöopathie koste Menschenleben. Dabei ist die Verknüpfung der Teilaussagen in höchstem Maße manipulativ und polemisch, erfüllt also nicht den eigenen Anspruch einer „sachgerechten Aufklärung“, sondern ist schlicht pseudointellektuelle Pöbelei.

Denn:

  • Homöopathie wird wissenschaftlich begleitet und analysiert, was zuletzt auch zur Aufnahme in eine S3-Leitlinie geführt hat (1). Ohne Zweifel braucht Homöopathie aber noch wesentlich mehr Forschung und nicht weniger, wie die meisten Homöopathie-Gegner fordern
  • Der DZVhÄ hat sich wiederholt sehr klar und eindeutig von Coronaleugnern, Impfgegnern oder Querdenkern abgegrenzt. (2) Das nicht wahrzunehmen macht deutlich, dass sich Herr Lübbers ausschließlich in seiner eigenen Homöopathie-feindlichen Blase bewegt und offenkundig keine Bereitschaft zeigt, sich mit den tatsächlichen Fakten auseinander zu setzen.
  • Die dritte Schlussfolgerung in der vermeintlichen Kausalkette ist schlicht infam, unkollegial und ehrenrührig. Zudem werden zahllose Patientinnen und Patienten zu Opfern des homöopathie-immanenten „Terrorismus“ abgestempelt. Das ist sowohl menschlich wie ärztlich unwürdig.
  • Dass ehrliche Aufklärung – in der Politik und besonders zu Wahlzeiten – Wählerstimmen kosten kann ist womöglich die einzige Wahrheit, die der Tweet des Kollegen Lübbers enthält. Dass „falsche Toleranz“ – gemeint ist vermutlich das Akzeptieren der Homöopathie als eine weltweit und seit 200 Jahren bewährte, gewünschte und vor Allem erfolgreiche Therapieform – dass also diese Toleranz Menschenleben kostet ist nicht nur absurd, sondern entbehrt jeder sachlichen Grundlage. Gerade in ärztlicher Hand, also unter Beibehaltung der Zusatzweiterbildung Homöopathie in der Weiterbildungsordnung ist Homöopathie für Patientinnen und Patienten besonders sicher, weil vor Allem Ärztinnen und Ärzte auf Grund ihrer akademisch-fachlichen Qualifikation in der Lage sind, die Möglichkeiten und Grenzen der Homöopathie in einem integrativen therapeutischen Gesamtkonzept zu erkennen und abzuwägen.

Der Tweet von Kollegen Lübbers zeigt im Übrigen, dass ihm und den Gegnern der Homöopathie kein noch so absurdes oder perfides Mittel zu billig ist, um ihre pseudo-skeptische Agenda auf Teufel komm raus durchzudrücken. Mit ärztlicher Kollegialität oder Respekt vor den Erfahrungen Anderer (Patienten oder Kollegen!) hat das definitiv nichts zu tun! Erschreckend, dass dieser Tweez fast 10.000 Mal geliked wird.

Die demokratisch gewählten und geschätzten bayerischen Kolleginnen und Kollegen, die als Delegierte des kommenden Bayerischen Ärztetages über den Erhalt der Zusatzweiterbildung Homöopathie abstimmen werden sollten sich nach diesem Tweet sehr gründlich überlegen, ob sie sich vor den Karren einer Kampagne spannen lassen oder ob sie mit Respekt und Achtung ihren eigenen Kolleginnen und Kollegen vertrauen und deren Wissen und Erfahrung wertschätzen.

Quellen:

  1. Die Ergebnisse bisheriger Ergebnisse aus Grundlagen- und Versorgungsforschung sowie aus klinischen wissenschaftlichen Studien lassen sich jederzeit nachvollziehen unter wisshom.de oder www.hri-research.org. Die S3-Leitlinie findet sich bei www.leitlinienprogramm-onkologie.de
  2. Auf der Seite des DZVhÄ finden sich kommentierende Erklärungen als Blog-Beiträge. Diese kennzeichnen die grundsätzliche Position des DZVhÄ-Vorstandes (siehe Juni 21: „Corona-Leugner Beitrag von Frontal 21“ und Juli 21: „ DZVhÄ zu Spaltungen in Corona-Zeiten“)
2022-07-14T16:48:05+02:00

Wahlen 21: Positionen der Parteien zur Homöopathie

Wie stehen die zurzeit im Bundestag vertretenen Parteien zur Homöopathie bzw. zur Integrativen Medizin und welche Auswirkungen kann die Wahl am 26. September haben? Der Bundesverband Patienten für Homöopathie (BPH) hat die Positionen der Parteien herausgearbeitet. Dabei zeigen sich zwei Lager: Grüne und Linke planen Gesetzesänderungen, die den guten Status quo der Homöopathie im Gesundheitssystem zum Nachteil verändern würde. CDU/CSU möchten die gegenwärtige Situation beibehalten, auch die FDP setzt sich für möglichst viele Freiheiten für Ärzt*innen und Patient*innen ein. Dazwischen steht die SPD: ein wenig unzufrieden mit der aus ihrer Sicht unwissenschaftlichen Homöopathie – aber sie erklären, keine Gesetzesänderungen zu planen. Die AfD wird in der BPH-Übersicht nicht aufgeführt. Hier geht`s zum BPH-Blog und den Positionen der Parteien.

 

 

 

 

2022-07-14T16:47:23+02:00

Themendienst: Zusatzbezeichnung Homöopathie

Mit einem Themendienst bietet der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) jetzt Hintergründe über die Diskussion um die ärztliche Weiterbildung Homöopathie. Der Deutsche Ärztetag 2018 hatte sich deutlich für eine neue Musterweiterbildungsordnung mit der Zusatzbezeichnung Homöopathie ausgesprochen. Doch bei der Umsetzung in den insgesamt 17 Landesärztekammern blieb die Homöopathie zum Teil auf der Strecke. Nun stehen im September und Oktober 21 noch die Entscheidungen in Berlin und Bayern an.

 

Die Themen:

  • Erst beschlossen und dann abgeschafft? Zur Lage der ärztlichen Weiterbildung Homöopathie
  • Interview mit Dr. med. Alexandra Schulze-Rohr, DZVhÄ Vorstand Weiterbildung
  • Hintergründe: Die Anti-Homöopathie-Kampagne und der Brief des Münsteraner Kreises an den Deutschen Ärztetag 2018
  • Die Ausbildung eines homöopathisch tätigen Arztes / Ärztin
  • Ärzt*innen berichten, warum sie Homöopathie anwenden
  • Patienten berichten, warum sie Homöopathie in Anspruch nehmen / Bertelsmann Gesundheitsmonitor
  • Zusammengefasst: 9 Gründe zum Erhalt der Zusatzbezeichnung
  • Die AWMF fordert mehr Aus- und Weiterbildung in Komplementärmedizin
  • Daten & Fakten zur Homöopathie
  • Ausblick: Integrative Listen kandidieren für die Delegiertenversammlungen von Ärztekammer

Direkt zum Themendienst.

2022-07-14T16:46:59+02:00

DZVhÄ Kommentar auf den SPIEGEL Daily Podcast vom 20. August

Kommentar von Dr. med. Frank Kirstein, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzbezeichnung Homöopathie, DZVhÄ-Landesverband Berlin-Brandenburg, zum SpiegelDaily Podcast von Adrian Breda vom 20.8.2021: Homöopathie – Wenn Arznei krank macht.
(mehr …)

2022-07-14T16:46:25+02:00

Lese-Tipp: „Wir können es besser“ von Clemens G. Arvay

DZVhÄ Lese-Tipp: „Wir können es besser“,  Clemens G. Arvay,  Quadriga Verlag 2020, 272 Seiten, ISBN: 978-3-86995-103-4, 20 Euro – von Dr. med. Ulf Riker, 2. Vorsitzender des DZVhÄ

Clemens Arvay ist Biologe und Autor, dieses Buch ist nicht sein erstes. Es ist auch keine „leichte Kost“, aber es ist ein Beispiel, wie durch sorgfältige Recherche von Einzelaspekten  und die gedankliche Vernetzung dieser Details ein Sachbuch von enormer inhaltlicher Dichte entsteht. Es ist das Gebot der Stunde, in Anbetracht zahlreicher simultaner Krisen die resultierende Komplexität der Zusammenhänge auf den Punkt zu bringen und in unsere Handlungsperspektiven zu übersetzen.

Da geht es zum Beispiel um Medienkritik im Zusammenhang mit der öffentlichen Aufbereitung der Corona-Pandemie, es geht aber auch um unseren Fleischkonsum (und seine ökologischen Kollateralschäden), um Folgen von Feinstaub für unser Immunsystem, um Hunger in Afrika oder Malaria-Tote (deren exorbitante Zahl keinen Vergleich mit Covid-19 zu scheuen braucht, aber in den Medien nicht vorkommt).

Arvay analysiert präzise auf dem Boden von Fakten (allein der Quellen-Teil des Buches umfasst ca. 30 Seiten!), seine Schlussfolgerungen bringen Teilaspekte miteinander in stringente und logische Verbindung und machen deutlich, wie auch über Fachbereichs-Grenzen hinweg Alles mit Allem zusammenhängt.

Die vorgebrachte Kritik ist nie aufgeregt oder anklagend, sondern leitet unmittelbar zum selbstständigen Nachdenken an. Wiederholt betont Arvay, dass ihm die wissenschaftliche Evidenz seiner Aussagen sehr wichtig ist; insofern hält das Buch auch kritischer Begutachtung stand. Leider liegt der Redaktionsschluss im Sommer 2020, wir müssen also entweder unter Arvays Anleitung selbst weiter denken oder sein Folge-Buch lesen  („Corona-Impfstoffe, Rettung oder Risiko?“ – vom Vorsitzenden der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft als „kritisch, sachlich geschrieben und sorgfältig recherchiert“ eingeschätzt).

„Wir können es besser“ stellt fest, was aus ökologischer (und öko-medizinischer!) Perspektive denkbar und möglich ist. Bleibt die Frage: wollen wir, was wir können? Und wann wollen wir damit anfangen?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2024-08-14T14:50:47+02:00

DZVhÄ Kommentar zu Spaltungen in Corona Zeiten

Die Corona-Pandemie ist längst nicht mehr allein ein medizinisches Problem, sie hat – auch durch politische und mediale Zuspitzungen – zu einem gesellschaftlichen Ausnahmezustand geführt. Die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guerot hat jüngst in der „Berliner Zeitung“ dazu aufgerufen, „die Hysterisierung aus der Diskussion zu nehmen“. Angesprochen ist damit auch ein sozialpsychologisches Phänomen, das einen Panikmodus ebenso beinhaltet wie Tendenzen der Spaltung. Guerot fordert als Ausweg „einen Raum für legitime Kritik“.

Was hat das mit uns, mit dem DZVhÄ, seinen Landesverbänden und seinen Mitgliedern zu tun? Wir erleben zurzeit eine Polarisierung innerhalb der eigenen Reihen. Mitglieder tragen sich mit dem Gedanken, ihren Berufsverband zu verlassen, wobei die einen das mit fehlendem „Mut“ im Kampf gegen Corona-Auflagen und Impfkampagnen begründen, andere mit dem genauen Gegenteil, nämlich einer in ihren Augen fehlenden Abgrenzung von Corona-Leugnern oder Impfverweigerern.

Ohne Zweifel repräsentieren unsere Mitglieder auch einen Querschnitt unserer Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund haben wir im Dezember 2020 in einen „DZVhÄ-Standpunkt: „Selbstverständnis ärztliche Homöopathie“ Stellung bezogen zu Angriffen aus beiden Richtungen. Im März und April 2021 haben wir weitere DZVhÄ-Standpunkte veröffentlicht, und zwar zu „Homöopathie und Covid 19“ sowie zur „Individuellen Impfentscheidung“. In allen drei Stellungnahmen haben wir versucht, legitime Kritik ernst zu nehmen und in eine rationale und nachvollziehbare Balance zu bringen mit den ureigenen Interessen unseres Berufsverbandes: die Homöopathie Hahnemanns vor Angriffen aus allen möglichen politischen, weltanschaulichen oder medialen Richtungen zu schützen.

Dieses Bemühen hat – zugegeben! – nicht selten den Schwierigkeitsgrad einer Quadratur des Kreises. Dass dies unmöglich ist wissen wir alle! Der Versuch sollte dennoch zumindest den ernsthaften und engagierten Willen des gewählten Vorstandes zum Ausdruck bringen. Leider ist es oft wesentlich leichter, Kritik zu üben als bessere Vorschläge zu machen oder sich an Problemlösungen zu beteiligen. Die Homöopathie steht im Fokus einer breiten Phalanx von Gegnern, die mit viral gehenden Falschmeldungen für eine Elimination der Homöopathie aus unserem Gesundheitssystem, am besten auch gleich aus den Köpfen und Herzen der Menschen kämpfen. Es ähnelt einer autoimmunen Selbstdestruktion unserer Gemeinschaft, wenn zeitgleich in den eigenen Reihen Fronten entstehen, an denen eine gemeinsame Verteidigung unserer zentralen Anliegen zu scheitern droht.

Daher appellieren wir an Sie alle: kehren Sie Ihrem Verein und Berufsverband nicht den Rücken, sondern setzen Sie sich im Gegenteil für den Erhalt der Homöopathie ein! Die Fragen rund um Covid-19, Impfungen oder flankierende politische Entscheidungen sind für mündige Bürgerinnen und Bürger in einer offenen und freien Gesellschaft wichtige Denk- und Handlungsfelder, aber eines Tages wird hoffentlich klar sein, dass auch Covid-19 eine medizinhistorische Episode gewesen sein wird, aus der wir – hoffentlich! – sehr viel und Unterschiedliches gelernt haben werden. Dann aber sollte es die Homöopathie immer noch geben, und mit ihr Kolleginnen und Kollegen, die sie praktizieren. Und mit all diesen Menschen – also mit Ihnen und unseren jüngeren und nachfolgenden Kolleg*innen – sollte es auch noch einen starken und handlungsfähigen DZVhÄ geben!

Suchen wir also den Schulterschluss mit Kolleg*innen in der Primärversorgung, pflegen wir respektvollen Umgang miteinander und lassen Sie uns nicht aus den Augen verlieren:  unter dem breiten Dach der Integrativen Medizin und im Sinne von „One health“ werden wir alle mit unserer versammelten Kompetenz gebraucht! Nicht nur heute und im Zusammenhang mit der Pandemie, sondern auch in Zukunft!

Dr. med. Ulf Riker, 2. Vorsitzender des DZVhÄ, für den Vorstand

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2022-07-14T16:45:26+02:00

Teil 2: Die Zusatzbezeichnung Homöopathie ist wichtig

Homöopathie ist sicher

Immer wieder wird das Argument ins Feld geführt, Homöopathie sei „gefährlich“, weil sie dazu beitrage, dass eine andere, wirkungsvolle Therapie verzögert werde oder ganz unterbleibe. Dieses Argument, vorgebracht bereits vor über 10 Jahren von Karl Lauterbach (SPD), wurde seither unzählige Male wiederholt, aber nie bewiesen oder durch Zahlen belegt.

Ohne Zweifel hat die Aussage einen wahren Kern, nämlich dann, wenn Homöopathie von Nicht-Ärzten oder im Rahmen der Selbstbehandlung, also ohne fachliche Kompetenz bei ernsten Krankheiten eingesetzt wird. Diese potentielle Gefahr für Gesundheit und Patientensicherheit ist freilich ein wesentliches Argument für den Erhalt der Zusatzbezeichnung und nicht für ihre Eliminierung aus der Weiterbildungsordnung!

Nur dann, wenn solide ausgebildete und praxiserfahrene Ärzt*innen Homöopathie auf dem Boden und mit dem Wissen der konventionellen Medizin zur Anwendung bringen, ist die ergänzende oder auch alternative Anwendung der Methode sicher.

In diesem Zusammenhang werden auch Beispiele von Tumor-Patient*innen angeführt, die wegen „alternativer“ Anwendung homöopathischer Arzneien zu Tode gekommen seien, weil sie die konventionelle onkologische Behandlung abgelehnt hätten. Diese Argumentation ist in doppelter Hinsicht äußerst fragwürdig: erstens handelt es sich oft und bedauerlicherweise um Menschen, die ihrer malignen Erkrankung ohnehin früher oder etwas später erlegen wären. Zum anderen sind die Überlebensraten sowie die Lebensqualität bei manchen Tumorerkrankungen und unter Chemotherapie oftmals mehr als bescheiden. Vor diesem Hintergrund gilt es, den Fehlschluss zu vermeiden, die Patienten seien wegen Homöopathie verstorben. Im übrigen sollte es unter dem Eindruck einer unter Umständen dramatisch lebensverkürzenden Erkrankung dem Patienten gerade im Angesicht des Todes selbst überlassen bleiben, mit  welcher therapeutischen Begleitung er sein Lebensende erreichen möchte.

Integrativ oder alternativ?

Ärztliche Homöopathie ruht auf zwei Säulen: der medizinischen und homöopathischen Ausbildung sowie der Erfahrung aus der Praxis. Ob Homöopathie ergänzend oder alleine zum Einsatz kommt hängt von beiden Aspekten ab, erfordert aber in jedem Fall ärztlichen Sachverstand, damit eine für den Patienten sichere Therapie resultiert. In diesem Zusammenhang greift auch das Argument nicht mehr, Homöopathie sei „gefährlich“, weil bei ihrer Anwendung andere wirksame Behandlungen unterblieben. Diese Unterstellung ist definitiv Unsinn, weil jeder verantwortungsvolle Arzt und jede Ärztin selbstverständlich sorgfältig abwägen wird, in welchem Fall konventionelle Medizin Priorität hat, in welchen Fällen Homöopathie als Ergänzung Vorteile für den Patienten bringt und wann eine homöopathische Arzneiwahl so sicher ist, dass sich eine konventionelle Behandlung oder Medikation erübrigt. Damit diese Abwägung gelingt, ist neben der konventionell-medizinischen Kompetenz die qualifizierte homöopathische Ausbildung unter der Obhut der Ärztekammern zwingend erforderlich.

Noch mehr gute Gründe zum Erhalt der Zusatzbezeichnung Homöopathie erhalten Sie hier.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2021-07-16T10:00:48+02:00
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