Die Allgemeine Homöopathische Zeitung (AHZ) ist die Mitgliederzeitschrift des DZVhÄ. In der sechsten Ausgabe 2022 steht das Thema „Symptomenlexikon“ im Mittelpunkt. Lesen Sie das Editorial und die Vereinsmitteilung in voller Länge und stöbern Sie im Inhaltsverzeichnis. Mitglieder erhalten die komplette Print-Ausgabe automatisch im Rahmen ihrer Mitgliedschaft.
Editorial: Die Weiterentwicklung der Homöopathie
von Daniela Albrecht
Aus dem Blickwinkel der Generation, die mit dem Computer aufgewachsen ist, keine Erinnerung mehr an eine Zeit ohne mobile Telefone hat und sich nicht vorstellen kann, wie es ohne das Internet überhaupt möglich war, z. B. an das Kinoprogramm, an Öffnungszeiten oder an einen Urlaub zu kommen, wirkt die Homöopathie vermutlich etwas angestaubt und ein wenig aus der Zeit gefallen.
Fokus auf die einzigartigen Vorteile der Homöopathie
Gebetsmühlenartige Berufung auf Hahnemann und Festhalten an alten Lehrmethoden verbessern dies nicht, vielmehr ist die Fokussierung auf die einzigartigen Vorteile der Homöopathie wie die vorurteilsfreie Anamnese, die Wahrnehmung der Unterschiede in jeder Erkrankung und jedem Patienten wichtig. In der Homöopathie findet keine Nivellierung statt, um die Symptome passend zu einem Krankheitstitel zu machen; Patienten können behandelt werden, auch wenn unsere Diagnostik bei Erkrankungen lückenhaft ist, wie wir bei Long und Post Covid oft leidvoll erfahren.
Der wissenschaftliche Nachweis der Wirksamkeit
Dass die Homöopathie wirkt, wurde mit guten und fundierten Studien hinreichend bewiesen, dass sie ungemein hilfreich bei epidemischen Krankheiten und ihren Folgen ist, war in jüngster Zeit erneut feststellbar.
Notwendigkeit der Modernisierung
Nun wäre es wünschenswert, die Homöopathie „sexyer“ zu machen. Sie aus der Ecke der alten Medizin in die Moderne zu ziehen, auch um sie unserem Nachwuchs nachvollziehbarer zu vermitteln, Digitalisierung zu fördern, schlüssige Methoden zu stärken und dadurch einen leichten Zugang für Kollegen zu schaffen. Trotz der grundsätzlichen, uns allen wichtigen und immer noch geltenden Grundsäulen der Homöopathie kann diese Weiterentwicklung uns voranbringen. Modernisierung findet statt, wie Sie im Vereinsteil lesen können, in dem der Vorstand die neue Podcast-Serie des DZVhÄ und den anwachsenden Pool der Videoreihe zur Homöopathie vorstellt.
Das Symptomenlexikon und computergestützte Repertorien
Im hier vorliegenden Heft beleuchten wir eine Strömung, die in den letzten Jahren immer präsenter geworden ist: die Arbeit mit dem Symptomenlexikon und die ihr zugrunde liegende angepasste Herangehensweise an die Symptome des Patienten. Basierend auf einem computergestützten Repertorium, das die Prüfungssymptome leichter auffindbar macht, kann sie vielleicht eine neue Generation von Homöopathen begeistern.
Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung
Computergestützte Repertorien haben bereits seit vielen Jahren durch die unermüdliche Arbeit vieler Kollegen Einzug in die Homöopathie gefunden und damit eine solide Grundlage für eine zeitgemäße Nutzung der Homöopathie geschaffen. Dabei können Vorteile auch zu Nachteilen werden, durch z. B. unkritische, weil vielleicht zu einfache Hinzunahme von Einträgen oder durch falsche Anwendung des Mediums. Die Zuverlässigkeit von Daten ist natürlich ein allgemeines und nicht ein homöopathieeigenes Thema.
Beiträge zur wissenschaftlichen Homöopathie
Einen wichtigen Beitrag zu einem soliden Fortschritt durch die Entwicklung einer Methode, das Symptomenlexikon gut und sicher anzuwenden, können wir im Artikel von Michael Kohl zur wissenschaftlichen Homöopathie lesen.
Historische und methodische Grundlagen des Symptomenlexikons
Vielleicht ist nicht allen bekannt, dass auch das Symptomenlexikon auf eine Idee von Hahnemann zurückgeht. Aufgrund der großen Datenmenge, die hoffentlich immer weiter solide und verlässlich wächst, konnte sie erst vor knapp 20 Jahren durch die großartige Leistung von Uwe Plate umgesetzt werden.
Praxisnahe Erläuterungen und Fallbeispiele
Dieser Grundlagenartikel wird durch einen weiteren, die Anwendung erklärenden Artikel von Hansjörg Heußlein ergänzt. In den Falldarstellungen von Helga Knippel, Marieluise Schmittdiel und Ulrich Schuricht kann jeder Leser dieses Vorgehen nochmals gut und praxisnah nachvollziehen.