Die Allgemeine Homöopathische Zeitung (AHZ) ist die Mitgliederzeitschrift des DZVhÄ. In der zweiten Ausgabe 2023 steht das Thema „Mein Weg zur erfolgreichen Verschreibung“ im Mittelpunkt. Lesen Sie das Editorial und die Vereinsmitteilung in voller Länge und stöbern Sie im Inhaltsverzeichnis. Mitglieder erhalten die komplette Print-Ausgabe automatisch im Rahmen ihrer Mitgliedschaft.

Editorial: Mein Weg zur erfolgreichen Verschreibung

von Daniela Albrecht

Entwicklung und Vielfalt der Homöopathie

Die Homöopathie hat sich seit ihrer Entdeckung stark weiterentwickelt. Engagierte Kolleginnen und Kollegen haben viel Energie in die Entwicklung von weiteren Zugangswegen zum am besten helfenden Arzneimittel gesteckt. Was treibt sie an? Profit und Renommee? Mit der Homöopathie ist beides nicht sehr einfach zu erlangen. Forschergeist und der Wunsch, auch schwer zu behandelnden Patienten zu helfen? Vermutlich schon eher. Auch gehören Homöopathen sicher nicht gerade zu den Konformisten in der Medizin. So zeichnen sich die meisten Kollegen durch ein hohes Maß an Individualität und Freiheitsliebe aus. Was in unserer Zeit, in der ein Drang nach Vereinfachung, schnellen Lösungen und Leitlinien besteht, nicht einfach ist.

Einblick in die aktuelle Homöopathie

Im vorliegenden Heft möchte ich Ihnen einen kleinen Ausschnitt aus der aktuellen Homöopathie zeigen. Die Bandbreite, die möglich ist, um zum besten Arzneimittel zu kommen. So wie es nicht nur einen Weg zur Behandlung einer Krankheit gibt, gibt es nicht nur eine Herangehensweise an die Anamnese, die Auswahl der wahlanzeigenden Symptome, die Wahl des Repertoriums und die Gabe der Arzneien. Einige Wege wurden wieder vergessen, manchmal für immer oder manchmal auch nur für Jahre oder Jahrzehnte, und ein tatkräftiger Kollege hat sie ausgegraben und weiterverfolgt.

Die AHZ als Plattform für Weiterentwicklungen

Wie erfahren wir aber alle davon? Die AHZ ist eine einzigartige Plattform, auf der Kollegen ihre Weiterentwicklungen, ihre Erkenntnisse, die sie vielleicht in vielen Jahren gewonnen haben, veröffentlichen können. Einige Spuren legen, die irgendwann weiterverfolgt werden oder anderen Kolleginnen und Kollegen einen neuen Weg zeigen, der ihnen und den Patienten hilfreich ist.

Bogers Werke und andere Repertorien

So erklärt uns Christoph Tils in einem ersten Teil die Anwendung von Bogers Werken. Dieser Schatz, den Boger uns hinterlassen hat, sein Verdienst, mit einem minimalistischen Repertorium einen enormen Umfang an Wissen unterzubringen, ist nicht einfach zu verstehen und zu nutzen. Der Artikel gibt hierzu genaue Anweisungen und illustriert sie mit 2 Fallbeispielen. Eine andere neuere Art von Repertorium, das Analogon, wird von Rainer Schäferkordt präsentiert und anhand einer beeindruckenden Behandlung eines Esels erläutert. Eine besondere Leistung dieses Repertoriums ist, dass es dem Homöopathen hilft, die oft überpräsentierten Polychreste richtig im jeweiligen Fall einzuordnen und mit der Bayes‘schen Wahrscheinlichkeit ein prognostisches Maß für eine korrekte Arzneimittelwahl zu geben.

Empfindungsmethode und Praxisberichte

Irene Schlingensiepen und Carola Schröder nehmen uns mit in die Welt der Empfindungsmethode mit ihrer spezielleren Anamnesetechnik. Einen interessanten Einblick in eine typische homöopathische Praxis und seine langjährigen Erfahrungen gibt uns Curt Kösters. Dabei wird aufgezeigt, dass die richtige Mittelwahl oft verschiedene, nicht immer exakt so gelehrte Methoden braucht, um zu einer erfolgreichen Verschreibung zu kommen. Das können sicher viele von uns bestätigen!

Zeitgeschichte und historische Einblicke

So wie dieses Heft hoffentlich auch etwas Zeitgeschichte schreibt, da es die aktuelle Praxis diverser, heutiger Homöopathen präsentiert, nehmen Marion Baschin und Hans-Michael Berenwenger uns mit in die Historie des Selbstdispensierens, für das Hahnemann so gekämpft hat. Sie erzählt den Lebensweg eines unbekannteren, verstorbenen Homöopathen: Paul Berenwenger. Aufschlussreiche Einblicke erhalten wir dadurch in die Geschichte der Homöopathie.