Die Allgemeine Homöopathische Zeitung (AHZ) ist die Mitgliederzeitschrift des DZVhÄ. In der vierten Ausgabe 2022 steht das Thema „Folgen von Impfungen“ im Mittelpunkt. Lesen Sie das Editorial und die Vereinsmitteilung in voller Länge und stöbern Sie im Inhaltsverzeichnis. Mitglieder erhalten die komplette Print-Ausgabe automatisch im Rahmen ihrer Mitgliedschaft.

Editorial: Folgen von Impfungen

von Bernhard Zauner

Vorstellung als neuer Mitherausgeber

Es freut mich, dass ich mich als neuer Mitherausgeber der AHZ mit diesem ersten Heft bei der geschätzten Leserschaft vorstellen darf. Seit meinem Studium in den 1990er-Jahren beschäftige ich mich mit der Homöopathie. Es war eine Zeit der Hochblüte dieser Behandlungsmethode.Seit über 20 Jahren führe ich nun meine eigene Praxis. Ich setze mich für die Öffentlichkeitsarbeit in Österreich ein und halte regelmäßig Vorträge im Rahmen der Ausbildung bei der Ärztegesellschaft für Klassische Homöopathie (ÄKH). Darüber hinaus bin ich im Vorstand der Gesellschaft tätig. Meine erste Publikation vor vielen Jahren beschäftigte sich mit Natrum sulfuratum – gemeinsam mit Will Klunker in der Zeitschrift für Klassische Homöopathie. Weitere Arbeiten folgten. Über einen längeren Zeitraum betreute ich die Vereinszeitschrift der ÄKH.

Themenschwerpunkt Corona-Schutzimpfung

Diese Ausgabe widmet sich zum großen Teil dem Thema der Corona-Schutzimpfung. Inzwischen ist die allgemeine Lage etwas ruhiger geworden. In der Zeit der Planung dieser Ausgabe wurde in Österreich eine allgemeine Impfpflicht gegen SARS-CoV-2 beschlossen und in Deutschland intensiv diskutiert. Gerade in den deutschsprachigen Ländern wurden „die Homöopathen“ zumindest mitverantwortlich für die geringe Impfquote gemacht.

Grundsätzlich darf und soll sich jeder Arzt seine eigene Meinung zu Themen der Medizin, inklusive der Impfungen bilden und diese vertreten. Auch eine kritische Haltung soll akzeptiert werden. Die Homöopathie ist primär eine Therapierichtung zur Behandlung kranker Menschen. „Impfen“ ist jedoch seit Hahnemann ein intensiv diskutiertes Thema unter Homöopathen, wahrscheinlich mehr als bei anderen komplementärmedizinischen Methoden.

Während der Pandemie sind die Gräben tiefer geworden – sowohl in unserer Gesellschaft im Allgemeinen als auch in der Ärzteschaft und unter den Homöopathen. Unsere Aufgabe muss es sein, diese Gräben wieder zuzuschütten. Wertschätzendes Zuhören und Aufeinanderzugehen müssen unser aller Ziel sein, selbst bei konträren Meinungen. Zu viel ist leider in den letzten gut zwei Jahren schon passiert, sodass ein sachlicher, öffentlicher Diskurs derzeit kaum noch möglich ist. Jeder konnte im privaten Umfeld und auch im Austausch mit Kollegen überraschende Erfahrungen zum Thema „Corona“ machen. Durch die Kontaktbeschränkungen diskutierte man vieles jedoch nicht.

Homöopathie in der Pandemie

Wir alle konnten in den letzten Jahren erleben, wie mit der Homöopathie den akut an SARS-CoV-2-Erkrankten, Patienten mit Long Covid sowie auch solchen mit Folgen der Impfung geholfen werden konnte. Mit der Homöopathie bieten wir somit allen etwas an, ohne darüber zu urteilen, warum sich jemand impfen oder nicht impfen hat lassen. Damit können wir verhindern, die Spaltung zu vergrößern.

Auch unter der Kollegenschaft diskutiert man das Thema heftig. Einigen sind die Aussagen der Homöopathie-Gesellschaften und der Arzneihersteller zu wenig kantig oder auch zu angepasst. Es gibt Kollegen, die sich impfen ließen, und wiederum solche, die sich nicht haben impfen lassen. In Anbetracht der aktuellen Situation, inklusive den Vorwürfen, Komplementärmediziner, insbesondere Homöopathen, beteiligen sich nicht an der von der Politik vorgegebenen Steigerung der Impfquote, gehen Arzneihersteller und Verbände meines Erachtens legitim vor. Aber auch darüber kann und soll natürlich diskutiert werden. Unterschiedliche Meinungen sollten auch nebeneinander bestehen bleiben können.

Beiträge zur Ausgabe

In meinem Artikel beschäftige ich mich mit der Einstellung der Kollegenschaft von Beginn der Homöopathie bis in die Gegenwart und wie sich gewisse Arzneien für die Folge von Impfungen „etabliert“ haben. Klaus von Ammon mit Kollegen hat mit einem offenen Fragebogen unter Kollegen in den deutschsprachigen Ländern erste Daten erhoben. Diese zeigen, wie sich die Auswirkungen und Beschwerden der neuen „Covid-Impfstoffe“ mit homöopathischen Mitteln behandeln, lindern oder rückgängig machen lassen.

Stefanie Jahn gibt einen historischen Überblick über den Umgang mit der Spanischen Grippe, ihren möglichen Auslösern sowie deren Behandlung. Eben auch mit zu entwickelnden Seren und Vakzinen, die von Homöopathen gleichermaßen befürwortet und versucht wurden. Margarete Harte berichtet über die Behandlung von Impfnebenwirkungen mit dem Symptomenlexikon auf mRNA-Impfstoffe gegen SARS-CoV-2. Michael Takacs schildert die Behandlung eines komplexen Long-Covid-Falles mit durchaus kleinen und weniger bekannten Arzneimitteln.

Wenn wir die Argumente unseres Gegenübers kennen und versuchen zu verstehen, können wir auch das Gemeinsame finden.